Warmwasser bewusster nutzen
Warmes Wasser im ganzen Haus ist heute eine Selbstverständlichkeit in der Schweiz. Doch das Aufheizen benötigt viel Energie – die mit einfachen Massnahmen reduziert werden kann.
Der Energiebedarf für die Warmwasseraufbereitung stand früher kaum im Zentrum der Sparbemühungen. Warum auch? In den schlecht gedämmten und mit überdimensionierten Heizungen betriebenen Gebäuden früherer Tage betrug der Anteil des Warmwassers am Heizbedarf lediglich 10 Prozent. Heute sieht das ganz anders aus: In einem gut gedämmten und mit einer effizienten Heizung betriebenen Haus liegt der Anteil bei 40 Prozent. Es lohnt sich daher, auch dem Energiebedarf für das Warmwasser die nötige Beachtung zu schenken und ihn mit einfachen Massnahmen zu reduzieren. Damit lässt sich Geld sparen und der Umwelt etwas Gutes tun.
Wärme zurückgewinnen
Eine interessante Möglichkeit sind etwa Duschen mit Wärmerückgewinnung. Bei ihnen wird die Wärme des verbrauchten Duschwassers zum Vorwärmen des Frischwassers genutzt. Dadurch muss weniger Warmwasser vom Boiler bezogen werden, um die gewünschte Temperatur fürs Duschen zu erreichen.
Auch sonst bietet die «Hardware» der Badezimmereinrichtung viel Optimierungspotenzial. Sanitärprodukte verfügen ebenfalls über eine Energieetikette. Duschbrausen, Armaturen oder Wasserspareinsätze mit der Klasse A sind besonders empfehlenswert, weil sie den Wasserbedarf deutlich verringern und weniger Warmwasser beziehen. Man spart also gleichzeitig Wasser und Energie und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Temperaturwahl entscheidend
Ebenfalls viel Energie spart, wer die Warmwassertemperatur auf ein tieferes Niveau einstellt. Vielerorts ist sie heute aus hygienischen Gründen sehr hoch eingestellt. Hier geht es vor allem darum, die Vermehrung von Legionellen im Leitungssystem zu verhindern. Diese Krankheitserreger können Lungenentzündungen verursachen, wenn sie zusammen mit Wasserdampf etwa beim Duschen eingeatmet werden. Gemäss Bundesamt für Gesundheit reichen hierfür aber 60 °C. Auch tiefere Temperaturen sind möglich, dann muss die Warmwasserversorgung aber über eine Legionellenschaltung verfügen. Dabei werden die Leitungen regelmässig für kurze Zeit mit hoher Temperatur gespült. Danach kann das Warmwassersystem wieder mit tieferen Temperaturen betrieben werden.